Afrikahelp-Manuel Isabo

Afrikahelp Manuel Isabo

Im Jahr 2010 rief der in Tansania lebende deutsche Krankenpfleger Manuel Isabo die Umoja na Upendo Community (Swahili für ‚Gemeinschaft der Einigkeit und Liebe‘) ins Leben.

Heute ist Afrikahelp-Manuel Isabo eine in Moshi, Tansania, registrierte Organisation mit der Vision eine Gemeinschaft zu schaffen in der sich Frauen, Kinder und Männer in Liebe und Einigkeit begegnen und in der Gemeinschaft ein besseres Leben anstreben.

Afrikahelp-Manuel Isabo unterstützt Menschen,

denen es erschwert oder nicht möglich ist ihre Grundbedürfnisse selbst zu decken
die nicht ausreichende oder keine familiäre Unterstützung erfahren
die aufgrund ihres niedrigen Lebensstandards über unzureichende oder keine Zugänge zu Gesundheitsversorgung, Bildungsmöglichkeiten, Teilhabe an der Gemeinschaft etc. zur Deckung ihrer sozialen Bedürfnisse verfügen

Besonders im Fokus stehen dabei Menschen, die zu den benachteiligten und schutzbedürftigen Gruppen der tansanischen Gesellschaft gehören. So insbesondere Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung, Straßenkinder, Waisen, Familien mit alleinerziehendem Elternteil und SeniorInnen.

Durch die Projekte finden Kinder, Frauen und Männer Unterstützung zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse (wie Essen, Kleidung, Unterkunft und medizinische Versorgung) und erhalten Zugang zu Bildungseinrichtungen. Besonders im Fokus steht hierbei eine selbst bestimmte und selbstständige Lebensführung zu fördern, wie auch die Teilhabe Möglichkeiten an der Gesellschaft auszubauen.

Konkret besteht die Projektarbeit aus drei Bausteinen:

Unterstützung benachteiligter Kinder und Familien (Kinderhaus)
Gemeinwesenarbeit (Community Empowerment)
Bildungsförderung (siehe hierzu unser Bildungspatenschaftsprojekt)

Tätigkeitsfelder und Projekte

Afrikahelp-Manuel Isabo Kinderhaus

Als Manuel Isabo das Kinderhaus gründete, war es sein Ziel Kindern ein harmonisches und familiäres Umfeld zu bieten, indem sie sich frei und individuell entwickelt können. Neun Jungen fanden in dem von ihm geleiteten Straßenkinderheim ein neues, liebevolles Zuhause. Auch nach dem plötzlichen Unfalltod von Manuel im Jahr 2015 setzten wir gemeinsam mit dem Team vor Ort alles daran, dass sie weiterhin in einer Gemeinschaft aufwachsen konnten, die nach dem Vorbild einer Großfamilie miteinander arbeitet und lebt. Die SozialarbeiterInnen führten das Kinderhaus weiter und durch intensive Recherche konnte gleichzeitig auch der Kontakt zu noch vorhandenen Familienangehörigen wiederaufgebaut und gefördert werden.

Durch rechtliche Änderungen und strikte Maßnahmen der tansanischen Regierung, die den Betrieb von Kinderheimen landesweit einzuschränken suchten, musste das Kinderhaus im Jahr 2019 aufgelöst werden. Ein großer Schock für alle Beteiligten. Schnell wurde klar, dass wir wieder einmal neue Wege finden mussten, um die Projekt-Familie aufrecht zu erhalten. Dies führte dazu, dass wir im vergangenen Jahr verschiedene Schritte gehen konnten, die bis heute die Arbeit mittragen:

Einige Familienbeziehungen hatten sich so gut entwickelt, dass Kinder zu ihren Familienangehörigen zurückkehren konnten. Sie werden bis heute durch regelmäßige Haus- sowie Schulbesuche durch die SozialarbeiterInnen begleitet, die auch Treffen der Kinder untereinander und Ausflüge koordinieren.
Für die volljährigen Jugendliche wurde übergangsweise eine Jugend-WG eingerichtet. Das Team bemüht sich seither Tag für Tag alle Kinder bestmöglich auf ihrem Lebensweg zu begleiten und ihnen alles mitzugeben, damit sie zu selbstständigen Erwachsenen heranwachsen können. Sie lernen so beispielsweise wie man einen eigenen Haushalt führt und Finanzmittel verwaltet.

Durch die großartige Unterstützung von Patinnen und Paten im Rahmen des Bildungspatenschaftsprojekt haben alle Kinder die bestmögliche Schulbildung erhalten können. Wir wünschen uns, dass alle Kinder nach ihrer jeweiligen Ausbildung ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen und sie sich dennoch gewiss sein können, dass sie immer Teil der „Afrikahelp-Manuel Isabo“-Familie sein werden.

Community Work

Durch Einzelfallhilfe und Projekte zur Stärkung der Gemeinschaft wird durch Afrikahelp-Manuel Isabo über die Tore des Kinderhauses hinaus zur Verbesserung der Lebenssituation von Menschen in der Nachbarschaft beigetragen.

Oftmals haben Kinder liebevolle Eltern oder Familienangehörige, doch die ökonomische Situation der Familie ermöglicht es nicht, dass alle Bedürfnisse erfüllt werden können. Ziel der Community Work ist es, dass Kinder bei ihren Familien und Verwandten (weiterhin) leben können und jedem die Chance gegeben ist sein Leben nach seiner Vorstellung zu entwickeln.

Einzelfallhilfe

Durch individuelle Begleitung unterstützt das Afrikahelp-Manuel Isabo-Team Einzelpersonen und Familien in schwierigen Lebenssituationen und auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Vor allem besonders benachteiligte Personengruppen, wie Witwen, verlassene/verstoßene Frauen, Menschen mit besonderen Stigmen z.B. durch HIV oder Behinderung, erhalten dadurch dringend benötigte Hilfe – sei es durch Beratung und Aufklärung oder auch durch finanzielle Unterstützung bei der Existenzgründung und/oder Ausbildung der Kinder.

Gemeinwesen- und Gruppenarbeit – Mikrofinanzierung durch den „Community Fund“

Die gegenseitige Unterstützung und der Austausch in der Gemeinschaft hat eine besondere Bedeutung in der Community Work. So lädt das Afrikahelp-Manuel Isabo- Team die unterstützten Mütter und Familien regelmäßig für sogenannte „Community meetings“ (Nachbarschaftstreffen) ins Kinderhaus ein. Im Jahr 2017 wurde hierbei im Sinne des Empowerment Gedankens ein „Community Fund“ ins Leben gerufen. Mit diesem Gemeinschafts-Topf können sich die Gemeinschaftsmitglieder gegenseitig unterstützen und zugleich aktiv im Sinne eines erweiterten Familiengedankens zur Entwicklung der Gemeinschaft beitragen. Jede durch die Community Work unterstützte Person/Familie zahlt monatlich einen kleinen Beitrag. Die Community entscheidet dann über den Einsatz. Dies können sein:

Kleinkredite (z.B. wenn ein Mitglied ein kleines Geschäft starten möchte) vergeben
medizinische Notfälle übernommen (z.B. eine (anteilige) Kostenübernahme eines Krankenhausaufenthaltes)
Start bzw. die Erweiterung von Gemeinschaftsprojekten (z.B. weiteres Saatgut für den Anbau von Gemüse etc.)

Hintergrund der „Afrikahelp-Manuel Isabo“- Community

2010 rief der aus Bettmaringen stammende Krankenpfleger Manuel Isabo in Moshi, Tansania, die damalige Umoja na Upendo Communtiy (Suaheli: Gemeinschaft der Einigkeit und Liebe) ins Leben. Alles begann mit einem kleinen Kinderhaus in dem nein Jungen, die zuvor auf der Straße lebten, ein neues liebevolles Zuhause fanden. Das Kinderhaus wurde hierbei schnell zu einer zentralem Anlaufstelle für die ganze Nachbarschaft. So begann die Community Work durch die alleinerziehende und schwerkranke Mütter mit ihren benachteiligten Kindern durch Spenden aus Deutschland bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Kleidung unterstützt und ihnen der Zugang zu Bildungseinrichtungen ermöglicht wurden. Unsere erste Vorsitzende Katharina Winterhalder lebte und arbeitete gemeinsam mit Manuel und den Kindern von 2010 bis 2012 im Kinderhaus. Schnell wurde klar, dass der Bedarf an Unterstützung und einer weiteren Zusammenarbeit groß ist. So entstand das Bildungsförderungsprojekt und auch eine länderübergreifende Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten WaKa e.V..

Bis zu seinem tragischen Tod im Juli 2015 war Manuel Isabo als Leiter des Kinderhauses eine wichtige Ansprechperson für Kinder, Frauen und Familien in Moshi, der jedem ein offenes Ohr schenkte und hierbei aus tiefster Überzeugung seine Tätigkeiten aus- und fortführte.

Grace Kiluwa, Manuels Lebensgefährtin übernahm kurzerhand im Jahre 2015 die Leitung der Projekte zur Unterstützung von Kinder und Frauen in schwierigen Lebenslagen der Kilimanjaro Region. Seither arbeiten wir Hand in Hand mit unseren tansanischen PartnerInnen an der Weiterführung Manuels Lebenswerk. Im Jahre 2017 wurde hierbei ein wesentlicher Meilenstein zur Weiterführung und der zunehmenden Selbstständigkeit der Projekte vor Ort gelegt: Die Registrierung des Umoja na Upendo Communtiy Centers als eigenständige Nichtregierungsorganisation.